Hallo

Bei meiner Heliowatt war es jetzt soweit ( also eigentlich schon etwas her, aber hatte bis dato noch keine Zeit ) - die gute ist stehengeblieben, ich dachte erst
das es vielleicht ein elekt. Problem ist, aber es war die Aufzugfeder - gebrochen, Mist.
Also erst mal auseinander...



Gleich noch vorweg, beim sichten der Bilder ist mir aufgefallen das ich im Eifer des Gefechtes nicht alles Festgehalten habe - Schade.
Auf den Bild ist oben links das abgebrochene Stück zu sehen, was nicht so lang aber leider Wellenseitig war. Da ich keine neue Feder hatte und das
weggebrochene nicht so lang war, wollte ich die Feder noch mal nutzen. Habe dann das verbliebene Ende ausgeglüht, gebohrt und aufgefeilt.
Das hat auch ganz gut funktioniert ( die äußere Aufnahme wäre natürlich komfortabler zu reparieren gewesen ).
Bei der Gelegenheit habe ich außerdem festgestellt das das "Lager" vom Federhaus total ausgeleiert war. Das wollte ich natürlich nicht so lassen, aber
da kam schon die nächste Schwierigkeit...



Auf den Bild kann man sehen das auf der Federhauswelle ein Gewinde ist und damit beim Aufzugsvorgang eine "Mutter" nach außen geschraubt wird die
dann (mit Stiften die ein kleinwenig herausragen aber hier jetzt nicht zu sehen sind weil auf der abgewandten Seite ) den Abschaltkontakt betätigen.
Zwischen den beiden Führungsstiften für die "Mutter" war jetzt aber kein Platz für eine neue Lagerbuchse.
Mein Plan war dann alles radikal zu zerlegen, das Federhaus "großzügig" ausdrehen und eine neue Scheibe mit Bund einzusetzen.



Als erstes also eine Scheibe mit Bund zum Einsetzen



Ein Stück passendes Messingrund habe ich vorn Plangedreht, da auch gleich die Anreißung Lochkreis für die späteren Bohrungen für die vernietung gemacht.
Habe da keine andere Möglichkeit - Teilscheibe, Teilapparat ist nicht vorhanden.
Danach soweit es der Stahl zuließ eingestochen und den Rest abgesägt. Danach die Ronde mit der fertigen Seite auf die Lackscheibe aufgeklebt ( mit Loctite, das war mir sicherer )
und die andere Seite auf Maß und den Bund angedreht.



Für heute erst mal Schluss hier, da es schon spät ist - Fortsetzung folgt

Frank

Hallo

Also, ich hatte ja die Scheibe mit Bund gedreht - leider nicht genug Fotos gemacht, deswegen ein bischen aus der Reihe.
Hier auf den Foto sind schon die fertige Scheibe und das ausgedrehte Federhaus zu sehen.
Bei der Scheibe brauchte ich 2 Versuche, der erste verk... ist oben zu sehen, da war mir der Bund zu dünn geraten.
Hier auf den Bild auch schon gebohrt.



Und hier beim bohren auf den Einpressapparat.
Den Lochkreis hatte ich ja schon auf der Drehe angerissen, den Rest mit Zirkel.



Die Niete herstellen war eine leichte Übung, einfach kleine Stücke vom Ganzen...



Dann noch gleich neue Führungsstifte für die Mutter.



Dann alles zusammengenietet ( was mit nur zwei zu verfügung stehenden Händen nicht so einfach war ) und Führungsstifte eingeschraubt.
Anschließend noch das Federhaus innen leicht überdreht, das war es dann für diese Baustelle erst einmal.







Fortsetzung folgt

Frank

sieht sauber aus

Hallo

Da ja jetzt die Feder etwas kürzer war, steht ja sozusagen nicht mehr der volle Aufzug zur Verfügung.
Das wäre ja an und für sich kein Hit, aber die Uhr wird ja nicht von einer gefühlvollen Menschenhand, sondern von einen Motor aufgezogen.
Der Motor zieht die Uhr genau aller 12 h auf und merkt natürlich nicht wenn es schwergeht. Das Risiko war mir da zu groß gleich wieder Hand anlegen
zu müssen. Da ich an der Heliowatt auch keine Nebenuhr betreibe und da auch keine Gangreserve brauche ( zumindest nicht soviel ) dachte ich mir da muss
dann eben aller 6 h aufgezogen werden. Evtl. kommt das ja auch der Uhr zugute, die Feder läuft nicht soweit ab und befindet sich immer ( na ja fast ) im gleichbleibenderen
"Drehmoment" - dachte ich. Dazu musste dann natürlich auch die Scheibe mit den Hebestift für die Kontaktauslösung neu gemacht werden. Die Scheibe sitzt auf dem Stundenrad und
hat original genau einen Stift der den Hebel betätigt und dieser dann wiederum den Kontakt. Deswegen zieht die Uhr auch genau aller 12 h auf. Wenn ich nun eine neue Scheibe
mit 2 Stiften mache. dann eben aller 6 h - so war der Plan.
Also erst einmal eine Messingscheibe machen - hatte aber kein passendes Messingblech in der Stärke, also musste ein altes Messingschild herhalten.
Deswegen ist auch noch die Schrift zu sehen, aber wird ja dann sowieso überdreht um auf die Dicke zu kommen.
Habe das Blech nur grob ausgesägt und dann auf meine "Lackscheibe" geklebt.



Da ich jetzt so in der "Arbeit" versunken war, habe ich auch vergessen weiter Bilder zu machen :-(
Die Scheibe also gedreht, dann noch das Futter ( leider ohne Bilder ) und einen 1,2 mm Bohrer geopfert - war eh nichts mehr - für die Stifte
Für die Stifte zum Einnieten auf der Scheibe dann noch zwei Buchsen wie im Original. Das gibt den Stiften besseren Halt als nur in die Scheibe eingeschlagen.



Danach erst die Scheibe auf das Futter genietet und dann die Stifte mit den Buchsen ebenfalls vernietet.
Das sah dann so aus, die alte "Scheibe" liegt noch daneben.









Das schwierigste war die Einschlitzung, da ich dafür nicht "ausgerüstet" war. Ich habe mir beholfen, indem ich einen Hilfsdorn gedreht habe der straff in die Buchse ging.
Diesen habe ich dann mitsamt der Buchse in den Meißelhalter gespannt. Mit einer Trennscheibe vom Dremel, die ich dann in die Spindel eingespannt hatte, funktionierte es.
Ganz wohl war mir dabei auch nicht, wenn mein Konstrukt mit den Hilfsdorn in der Buchse nicht gehalten hätte wäre sehr viel Arbeit...
Hat aber wunderbar geklappt - alles war gutgegangen.
Hier nun in Funktion



Auf den Bild kann man auch erkennen, was ich nicht so sonderlich gelungen bei der Kostruktion fand: Der Motor sitzt genau auf den Uhrwerk und "bestäubt" mit seinen Abrieb
immer schön das Werk. Deswegen habe ich mir auch noch ein Messingblech gekantet was oben auf den Platinen sitzt - sozusagen als Deckel. Na ja hält vielleicht
ein bischen was ab ( ist jetzt auf den Bild noch nicht verbaut ).
Die Uhr läuft jetzt schon einige Zeit und bis jetzt hat sie auch noch keine Ausfallerscheinungen gezeigt.
Ich habe die Uhr auch ohne Zifferblatt hängen, da kann man (ich) schön der Mechanik bei der Arbeit zusehen.
Evtl. versuche ich mal ein Zifferblatt aus Plexiglas zu machen - aber das ist noch Zukunft.

Danke auch für das Interesse aller die hier mitlesen.

ENDE

Frank