Hallo an alle Mitglieder dieses Forums,

ich wende mich um Hilfe an Euch. Ich habe mir ein paar schöne alte Spieluhren/dosen gekauft. Leider bin ich nicht glücklich, denn die alten Spielwerke machen immer nur tok-tok-tok, weil bei der Hemmung ein Plastikrad verbaut wurde, was gebrochen/gerissen ist. Jetzt suche ich händeringend Ersatz und habe nirgendwo etwas gefunden. Liebhaber von Spieldosen werden wissen, wo mein Problem liegt. Ich habe ein paar Bilder beigefügt. Das Schneckenrad hat 20 Zähne, ist 8mm im Durchmesser und die Welle hat einen Durchmesser von 1,79mm. Vielleicht weiß jemand wo ich so ein Schneckenrad aus Messing kaufen kann.
Über Antworten freue ich mich riesig.
liebe Grüße
Corina

Hallo Corina,

in München gibt es das Geschäft "Holz und Klang", das u.a REUGE-Spieluhren vertreibt und auch repariert.

Es gibt auch veschiedenen Reparateure, die im Internet ihre Dienste anbieten. Einfach googlen ...

Die von dir gezeigten Fotos deuten auf ein Großserienprodukt aus der Mitte des 20-en Jahrhunderts hin. Da könntest du Glück haben mit der Suche. Allerdings würde ich es bei einem Kunststoffzahnrad belassen. Sonst sind die Nebengeräusche viel zu störend.

Viele Grüße

Kurt

Hallo Kurt, vielen Dank für die Nachricht. Ich werde mal schauen, ob ich bei Holz und Klang geholfen werden. :-) Ich habe auch viele Spieldosen von Flade mit einem 36-er Kamm, die alle Messingräder haben und ohne jede Nebengeräusche laufen. Ich dachte ja, dass man so ein kleines Messingrad im Modellbau kaufen kann. War aber wegen der Bezeichnung überfordert, ist das jetzt ein Ritzel, ein Schneckenrad und Steigung, Winkel o.a. keine Ahnung.
also vielen lieben Dank
Corina

Hallo Corina,
auf jeden Fall handelt es sich um ein Schneckengetriebe. In der Mechanik wird das schraubenförmige Teil "Schnecke" genannt, das eingreifende Rad ist das "Schneckenrad". Das Dumme ist nur, daß das Schneckengetriebe meistens zum Übersetzen (oder Untersetzen, verwechsle ich immer) vom Schnellen ins Langsame genutzt wird. Bei den Spielwerken ist es genau andersrum. Da wird Getriebe wird genutzt, um das Werk abzubremsen. Das läßt sich zwar auch durch normale Zahnräder erreichen, aber da stört das Geräusch der ineinander greifenden Zahnräder. Die Geräusche treten bei der Schnecke kaum auf, allerdings muß die Reibung entsprechend gering sein, sonst bewegt sich evtl. gar nichts mehr. Die Kunststoff-Schneckenräder machen durch ihre Elastzität nicht so einen Radau und dürften auch nicht so wartungsintensiv sein. Ich könnte mir vorstellen, daß sie zu den ersten Getriebeteilen in Großuhren gehören. Sonst müßte man das Schneckengetriebe vielleicht monatlich schmieren.
Nicht verwechseln: In der Uhrmacherei versteht man i.d.R. ein Zahnrad, wo die Achse schneckenförmig verbreitet ist. Damit wird die Erschöpfung der Aufzugsfeder kompensiert.

OK, die Funktion ist Dir ja klar, mir ging es hier eher um einen Versuch der Begriffserklärung.

Dankeschön für die Erklärung, Micha